Als Gemeinde am Sächsischen Lutherweg hat Neukieritzsch eine besondere Beziehung zur Familie des Reformators. Ganz gleich wie man die Frage nach dem Geburtsort der Katharina von Bora auch beantwortet, wird man doch davon ausgehen, dass sie sich hier zu Hause fühlte. Sonst hätte Luther das Vorwerk Zölsdorf nicht für sie erworben.
Im Gemeindegebiet Neukieritzsch finden sich über die Erinnerungsorte an Katharina hinaus zahlreiche weitere authentische Zeugnisse der Reformation und ihrer Nachwirkungen. Am Katharina-von-Bora-Kurs sind sie aufgereiht wie an einer Kette, geradewegs als Einladung, sie nacheinander zu besuchen!
Lange Zeit zeigte die Reformation nur ein männliches Antlitz. Im zurückliegenden Jahrhundert wurde jedoch zunehmend wahrgenommen, dass sie auch ein weibliches Gesicht hat. Die historische Gestalt der Katharina von Bora steht markant dafür, aber auch viele andere Frauen, die sich als Christinnen oder auch im Sinne christlicher Ideale für mehr Menschlichkeit einsetzten.
Dies alles ins Bewusstsein zu rücken ist Anliegen des Katharina-von-Bora-Kurses. Je mehr Menschen bereit sind, ihn einzuschlagen, umso besser. Da spielt es keine große Rolle, ob sie nun evangelische Christen sind, ob überhaupt Christen, überhaupt gläubige Menschen oder ob sie sich als Atheisten betrachten.